A u d i o s k r i p t

 

 

Stefan Geiger

 

 

9. Stefan II - Gruppe

 

 

 

Der wahrnehmende Aspekt

 

 

Seid gegrüßt, liebste Freunde, in dieser erweiterten Runde! Wir möchten zu Beginn erst einmal die Energien hier in Bewegung bringen und euch auffordern, euch etwas zu bewegen, euch zu strecken, zu gähnen und zu spüren, was der Körper braucht.

 

Spürt in euren Körper hinein! Wo möchte er sich lockern? Gähnt ein wenig! Verzieht das Gesicht! Hebt die Schultern! Laßt sie wieder fallen! Streckt euch!

 

Versucht zu spüren, wie die Energie dadurch in eurem Körper in Fluß kommt! Atmet tief ein zwischendurch und laßt  beim Ausatmen die Energie von Anspannung los! Stöhnt ein bißchen, wenn ihr das wollt, und laßt euch etwas gehen!

 

Euer Körper zeigt, was er braucht. Versucht euch wohl zu fühlen in eurem Körper!

 

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Wir haben das letzte Mal über den  i n n e r e n  B e o b a c h t e r  gesprochen, über einen inneren Bewußtseinspunkt, von dem aus ihr in der Lage seid, euch selbst von außen zu beobachten. Ihr könnt während einer Handlung, während einer Tätigkeit oder einer Begegnung in einen inneren Bewußtseinspunkt oder Fokus hineingehen, um wahrzunehmen, was denn eigentlich abläuft in euch und vielleicht in der Begegnung.

 

Indem ihr dies tut, lernt ihr euch mehr und mehr kennen, und dieses Kennenlernen ist ein wesentlicher Aspekt der Entwicklung von euch selbst. Um sich zu entwickeln, muß man einfach wissen,  w i e  m a n  f u n k t i o n i e r t , wie die Psyche funktioniert, wie die Gefühle funktionieren, warum in bestimmten Situationen bestimmte Gefühle auftauchen, und dies kann nicht gründlich genug beobachtet werden.

 

Ihr könnt dies an ganz einfachen Dingen feststellen. Wie z.B. reagiert ihr auf einen Mercedes, oder auch auf Schokoladeneis oder auf einen schönen oder eurer Meinung nach eher häßlichen Menschen? Wie reagiert ihr innen drin? Was tauchen da für Ideen auf? Welche Gefühle tauchen da plötzlich auf? All das könnt ihr wahrnehmen. All das könnt ihr beobachten von diesem inneren Beobachter aus. Der Sinn und der Zweck dieser Wahrnehmung ist zu verstehen, wie das eigene innere, psychische, emotionale System reagiert, und damit zu verstehen, wer ihr seid, was ihr darstellt.

 

Dazu wollen wir heute noch einmal eine Übung machen. Dieser  w a h r n e h m e n d e  A s p e k t innerhalb eures Daseins und eures Ichgefühls, dieser wahrnehmende Aspekt ist aber nur ein Aspekt, ein wesentlicher, aber nur ein Aspekt in eurer Psyche.

Der zweite große wesentliche Aspekt  eures Daseins ist der kreative, der erschaffende und der     g e s t a l t e n d e  A s p e k t , bei dem ihr nicht wahrnehmend, rezeptiv, aufnehmend seid, sondern handelnd, aktiv, durchgreifend und eure Energien nach außen tragend.

 

Beide Aspekte, sie werden z.B. in den östlichen Philosophien  Y i n  u n d  Y a n g  genannt, beide Aspekte sind wichtig und müssen in einem bestimmten ausgeglichenen Verhältnis stehen. So wichtig es ist, sich zu beobachten, seine Muster kennenzulernen, sein inneres Gefühl, sein inneres System aus diesem Fokuspunkt des Beobachters heraus kennenzulernen, genauso wichtig ist es sich auszudrücken, sein Leben zu gestalten, seine Kreativität fließen zu lassen.

 

Wie ihr wißt, seid ihr Wesen, die sich ihr Leben erschaffen. All das, was euch begegnet, all das, was auf euch zukommt an Gefühlen, an Menschen, an Situationen und an Umfeld, all das habt ihr erschaffen. All das ist erschaffen aus eurer ureigensten Kreativität heraus.

 

Um dieses  E r s c h a f f e n  d e r  i n d i v i d u e l l e n  e i g e n e n  R e a l i t ä t  geht es letztendlich. Aber um zu verstehen, wie erschaffe ich das eigentlich, dafür wiederum ist die Wahrnehmung wichtig, die Wahrnehmung des eigenen Systems, wie ich funktioniere.

 

Nun sollten beide Aspekte in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Wer sich nur noch beobachtet, wird in eine Krise stürzen. Wer nur noch hinterfragt, warum ist das so, belastet oder betont viel zu sehr den wahrnehmenden, den hinterfragenden Aspekt seines Daseins, und es besteht dabei die Gefahr, den kreativen Aspekt völlig zu vernachlässigen.

 

Im kreativen Aspekt kommen die meisten Energien in Fluß. Der wahrnehmende Aspekt ist der ruhende Aspekt, bei dem ihr  Einflüsse von außen auf euch wirken laßt. Der kreative oder aktive Aspekt ist der Teil, bei dem ihr eure ureigensten Energien, Emotionen, Gefühle, Vorstellungen zum Ausdruck bringt für euch und andere Menschen, für euer Umfeld, indem ihr das nach außen tragt, was ihr seid, was aus euch heraussprudelt.

 

Die kreative Seite zu sehr zu betonen ist ebenfalls nicht gut. Das sind dann Menschen, die sehr viel tun, die sehr aktiv sind, die sehr viel nach außen gehen, die mitunter eine sprudelnde, vielleicht auch eine nervöse Energie besitzen, die all ihre Energien nach außen werfen, die ihre Vorstellungen, ihre Gefühle, ihre Ideen und ihre Tatkraft ständig aktiv halten und sich keine Zeit dafür nehmen, sich zu besinnen, zu schauen, was tue ich denn eigentlich.

 

Solche Menschen sind sehr oft in dem Geschehen, in der Tätigkeit, mit der sie gerade beschäftigt sind, so stark involviert, daß sie den Überblick verlieren. Das Streßsymptom, das ihr heute kennt in eurer Zeit, hat damit zu tun, daß ihr mitunter als Menschen zu aktiv seid, daß euch die Dinge, die ihr tut oder mit denen ihr konfrontiert seid, völlig vereinnahmen. Es führt dazu, daß ihr automatisch reagiert und agiert, daß ihr manchmal wie ein Kämpfer in der vordersten Front aktiv seid, ohne zu wissen, was sonst noch geschieht, und ohne den Überblick zu haben.

Diesen Überblick soll euch der Bewußtseinspunkt des Beobachters verschaffen. D.h. beide Aspekte, der wahrnehmende Teil und der aktiv kreative Teil, gehören zu euch, sind wichtig und müssen aber in einer  a u s g e w o g e n e n   B a l a n c e  stehen.

 

Wir haben mit euch einmal  eine Übung gemacht, in der es auf der einen Seite darum ging, sich stark zu fühlen wie ein Bär, die aktiven Energien neben sich aufsprudeln zu lassen, sich aufzublasen und die aktive innere Urenergie zu spüren. Und dann gab es auf der anderen Seite den anderen Pol, bei dem es darum ging, ganz fein und ganz sensibel zu sein wie vielleicht eine zarte Blume. Letztendlich solltet ihr in dieser Übung diese beiden Punkte zusammenbringen, d.h. die aktive, ausdrucksstarke nach außen drängende Energie und die passive, sensible, feine, wahrnehmende Energie.

 

Das ist ein kleines Kunststück, so etwas zu machen, aber wenn euch das gelingt, dann seid ihr ein ausgeglichener Mensch. Ihr könnt handeln, aktiv sein und aber gleichzeitig bewußt wahrnehmen, was geschieht. Ihr ruht in euch, in eurem Beobachterfokus, schaut, wenn man so will, von hinten und im Kopf durch die Augen nach vorne heraus, nehmt euch selbst  wahr, wie ihr seid, agiert, und fühlt gleichzeitig, sprecht mit jemandem oder tut etwas.

 

Diese beiden Pole zusammenzubringen fördert ungemein ein Gefühl der Ausgeglichenheit, ein Gefühl der Ruhe und ein Gefühl der tiefen Verbundenheit mit all dem was ist, fördert ein Geborgenheitsgefühl, denn beide Energien oder Qualitäten sind im Fluß, der aktive Pol und der passiv wahrnehmende Pol, Yin und Yang oder, wenn man möchte, männlich und weiblich.

 

Wir wollen zu beiden Qualitäten heute eine Übung machen. Wir wollen jetzt aber noch einmal an die Übung des Beobachtens anknüpfen.

 

 

 

Ü b u n g

 

Gähnt, atmet tief ein, streckt euch noch einmal! Macht es euch bequem! Legt euch hin, wenn ihr möchtet!

 

Spürt in euren Körper hinein und laßt die Impulse zu, die da entstehen in euch! Spürt die Impulse, nehmt sie wahr und folgt ihnen! Gähnt!

 

Spürt den Atem! Wie will euer Körper atmen? Welcher Atem entspannt?

 

Der Körper ist ein sehr gutes Übungsfeld, wenn man Beobachtung üben möchte. Schaut intensiv und spürt intensiv nach innen und dann gebt den Impulsen nach, die da sind!

Kratzt euch oder gähnt! Atmet tief oder weniger tief und nehmt wahr, wie es euch befreit, wenn eure Energien in Fluß kommen, wenn ihr den Impulsen folgt!

 

Spürt euren Atem! Seid mit der Aufmerksamkeit beim Atem!

 

 

Jeder von euch spielt in dem Leben hier, in dem ihr seid, eine für ihn ganz charakteristische Rolle. Wir wollen heute eine Übung machen, in der ihr versucht, mehr über diese Rolle herauszufinden, die ihr spielt in eurem Leben, und damit mehr von euch zu verstehen, mehr von den Themen zu verstehen, warum ihr hier seid, mehr zu verstehen von dem Punkt, an dem ihr gerade seid, und durch das Hinschauen ein tieferes Gefühl zu euch selbst zu bekommen und zu eurer ureigenen Identität.

 

 

Stellt euch nun vor, ihr sitzt in einem Kino oder in einem Theater! Und stellt euch weiterhin vor, daß ihr eine Szene seht aus eurem eigenen Leben, eine Szene aus eurer Jugend oder Kindheit, die für euch wichtig war! Stellt euch vor, diese Szene wird in diesem Film gespielt, ihr spielt dort mit, und dann beobachtet euch in dieser Szene!

 

Schaut dann, welche Rolle habt ihr dort gespielt! Welche Rollen haben die anderen Personen gespielt? Ihr wart noch ein Kind! In welcher Umgebung hat das stattgefunden?

 

Ihr könnt diesen Film immer vor und zurücklaufen lassen, je nach dem, für was ihr euch interessiert. Studiert eure eigene Rolle und die Rolle der anderen Personen! Nehmt wahr, wie unterschiedlich die Rollen sind, die die einzelnen Menschen gespielt haben! Nehmt die ganze Szenerie wahr, die Atmosphäre! Nehmt die Themen wahr, die in dem Film oder dem Stück vorkamen! Um was ging es in diesem Film, in dem ihr mitgespielt habt als Kind?

 

Schaut Szenen an, die damit in Zusammenhang stehen! Ihr könnt den Film vor oder zurückspulen. Ihr könnt die Szenen mehrmals anschauen. Ihr könnt den Schauspielern sagen, sie sollen eine andere Sequenz spielen.

 

Dann beobachtet wieder die Rolle, die ihr gespielt habt, und die Rolle, die die anderen Menschen gespielt haben.

 

 

Dann macht eine kleine Pause in diesem Film, zieht den Bühnenvorhang zu und sinnt nach darüber, was ihr gesehen habt, über diesen Film, über dieses Stück! Geht noch einmal die Szenen durch! Schaut euch noch einmal die einzelnen Darsteller an, eingeschlossen euch selbst! Sinnt nach, was das Ganze vielleicht sollte, was es mit euch zu tun hat! Versucht zu begreifen, warum ihr gerade in diesem Film mitgespielt habt, in diesem Theaterstück! Nehmt diese Szenen in euch auf als etwas, das zu euch gehört! Nehmt sie in euer Herz, auch wenn ihr nicht alles begreift! Ihr müßt nicht analysieren, sondern einfach nur hinschauen und darüber nachsinnen.

 

 

Dann spult den Film wieder vor, bis ihr vielleicht in eurer Pubertät seid oder an einem Punkt, den ihr gerne noch einmal anschauen wollt! Begreift euch wieder als Zuschauer, als Beobachter und stellt euch vor, wie eine andere Sequenz eures Lebens jetzt auf der Leinwand oder auf der Bühne gespielt wird!

 

Sucht eine ganz bestimmte Szene und laßt die abspielen! Laßt die einzelnen Akteure agieren und schaut, wie ihr selbst agiert als junger Mensch. Und dann beobachtet einfach, was passiert in diesem Film, in diesem Schauspiel! Beobachtet von außen, welche Menschen, welche Themen, welche Dramen da gespielt werden!

 

Nehmt euch als Schauspieler und die Rolle der anderen wahr! Welche Rolle spielt ihr, welche Rolle spielen die anderen? Wie geht es weiter?

 

 

Dann haltet den Film wieder an, macht eine Pause, zieht den Bühnenvorhang zu! Sitzt in der Pause auf eurem Stuhl und fragt euch, was wahr da interessant an den Szenen, die ihr gesehen habt! Was hat euch berührt? Hätte man die eine oder andere Szene anders spielen können? Sinnt einfach darüber nach ohne eine bestimmte Absicht!

 

Fragt euch, warum seid ihr in diesem Film, in diesem Theaterstück! Warum schaut ihr euch das an? Was hat euch daran interessiert an diesen Themen?

 

 

Dann spult den Film wieder vor und bittet die Schauspieler eine Szene zu spielen, die noch nicht so weit zurückliegt in eurem Leben, aber für euch wichtig und von Bedeutung war! Verfahrt in der gleichen Weise! Stellt euch vor, die Szenen spielen sich auf dieser Leinwand oder der Bühne ab und beobachtet einfach, was da stattfindet!

 

Beobachtet als Zuschauer! Beobachtet die Menschen, die Umgebung, die Atmosphäre des Films oder des Stücks! Und schaut einfach liebevoll auf euch als Schauspieler! Schaut liebevoll auf die anderen Menschen, die da spielen!

 

Schaut, wie geht es weiter! Was entwickelt sich in diesem Film oder Schauspiel?

 

 

Und dann laßt diese Szene oder diese Szenen auch wieder enden! Haltet den Film an, zieht den Bühnenvorhang zu oder laßt ihn zugehen und sinnt noch ein wenig über diese Bilder nach, die ihr gesehen habt, über die Rollen der einzelnen Menschen, über eure Rolle und über die Themen!

 

 

Und jetzt seid euch bewußt, wie weit der Film inzwischen gelaufen ist oder das Schauspiel! Seid euch bewußt, wo ihr jetzt steht in eurem Leben! Aber bleibt Zuschauer in diesem Kino oder Theater! Wißt, wie weit der Film inzwischen gelaufen ist und stellt euch jetzt vor, der Film ist plötzlich abgerissen, die Schauspieler wissen nicht mehr weiter, und ihr werdet zum Regisseur ernannt!

 

Ihr sollt diesen Film weiter formen, komponieren! Fragt euch, wie könnte der Film weitergehen! Wie wollt ihr, daß der Film weitergeht? Was könnte passieren in diesem Film oder diesem Schauspiel? Phantasiert ein wenig! Probiert in Gedanken, wie ein Regisseur verschiedene Möglichkeiten auswählt, die sich ergeben könnten! Was macht Sinn? Wie entwickelt sich der Hauptdarsteller, der ihr seid, weiter? Was würde zu ihm passen? Verändert er sich? Treten neue Schauspieler, neue Rollen auf den Plan? Welche Ereignisse würden euch als Regisseur gefallen?

 

Und denkt daran, es ist ein Film, ein Schauspiel! Gibt es Lösungen für die Themen?

 

 

Dann laßt die Schauspieler verschiedene Möglichkeiten durchspielen, auch euch selbst als Schauspieler!  Phantasiert einfach frei!

 

Ihr könnt den Schauspielern Anweisungen geben, eure Wünsche äußern, wie sie spielen sollen. Und vielleicht findet ihr eine Fortsetzung des Films oder des Schauspiels, die euch gefällt und entspricht, zu der ihr ja sagen könnt.

 

 

Laßt nun von dieser Arbeit ab, sagt zu euch als Regisseur: Ich werde das noch überdenken! Ich werde mir das noch offen halten, wie der Film weitergeht oder das Schauspiel, vielleicht so oder so. Fragt euch, ob ihr bewußtes Interesse habt, diesen Film oder dieses Schauspiel weiter zu gestalten, diese Rolle des Regisseurs einzunehmen im Leben!

 

Nehmt euch vor, in den nächsten Tagen und Wochen, euch an die Sequenzen, die ihr jetzt gesehen habt, zu erinnern, an diese wichtigen Sequenzen aus eurem Leben zu erinnern, diesen Film, dieses Spiel zu erinnern, immer wieder einmal in einer ruhigen Minute daran zu denken oder vielleicht gar andere Sequenzen anzuschauen, Sequenzen wiederholt anzuschauen, um zu verstehen und zu begreifen: Was ist das für ein Stück, in dem ihr da mitspielt, und welche Rolle spielt ihr? Welche habt ihr gespielt und welche wollt ihr spielen?

 

Und jetzt streckt euch wieder ! Bewegt euren Körper! Atmet! Gähnt! Laßt etwas aktive Energie in euren Körper hinein!

 

 

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Nun, sein Leben, sein Dasein, seine Rolle aus der Perspektive eines völlig außenstehenden Beobachters, Zuschauers anzuschauen, ist höchst interessant und höchst effektiv. Ihr geht so weit  aus den Situationen heraus, öffnet euer Bewußtsein so weit nach außen, entfernt euch von eurem eigenen Leben und seht das Ganze als Spiel oder Film, daß ihr einen völlig anderen Überblick gewinnen könnt. Ihr erhaltet völlig andere Einsichten über das, was da geschieht in eurem Leben, über die Rolle, die ihr und die Rolle, die andere Menschen spielen, über die Themen, die dort stattfinden, über die Dramen, die da ablaufen, über die Spannung, die dort herrscht.

 

Ihr könnt auf neue und eigenartige Weise ein anderes  V e r s t ä n d n i s  e u r e s  L e b e n s und eures Daseins gewinnen. Dies ist nicht unbedingt ein intellektuelles Verständnis. Es entsteht ein tiefes inneres Verständnis oder Wissen, ein neuartiges inneres Lebensgefühl und eine Verbundenheit mit dem Leben, die vorher nicht in der Weise da war, einfach durch den Überblick, den ihr euch verschafft, einfach dadurch, daß ihr euch völlig herausstellt aus dem Ganzen, daß ihr heraustretet und einfach nur zuschaut von außen.

 

Dies ist eine sehr extreme Weise des Beobachtens. Eine solch extreme außenstehende beobachtende Haltung kann normalerweise während des Tagesablaufes, während des aktiven Handelns nicht eingenommen werden, wohl aber zwischendurch immer wieder in einer stillen Minute.

 

Versucht z.B. das Geschehen, das euch beschäftigt, von außen zu sehen, die Rollen der einzelnen Menschen, die Situationen, die Spannungen, die Thematik, die Verwicklung, all das von außen anzuschauen, nicht um das genau zu analysieren! Das könnt ihr tun, wenn ihr das wollt, aber legt die Rollen nicht zu sehr fest, benennt die Rollen nicht zu rigide, klassifiziert die einzelnen Schauspieler nicht zu sehr, z.B. der eine hat den bösen Vater und der andere den guten. So etwas wird euch in die Irre führen. Versucht stattdessen die Thematik als Ganzes mit verschiedenen Aspekten zu erfassen!

 

Wir wissen, daß dies zu Beginn nicht ganz einfach sein wird. Es erfordert etwas Übung, es erfordert etwas Konsequenz, es immer wieder zu versuchen mit verschiedenen Situationen oder am Abend, wenn man sich ruhig und gemütlich ins Bett legt und sich dann vielleicht noch ein paar Minuten mit Beobachtung beschäftigt. Wenn ihr darin ein bißchen geübt seid, könnt ihr das auch zwischendurch machen, vielleicht beim Auto fahren, aber nur wenn ihr sicher Auto fahrt, vielleicht in einer ruhigen Minute zwischendurch.

 

Ihr werdet sehen, es wird euch in eurem Leben völlig andere Perspektiven eröffnen und ein Grund, warum ihr hier seid und warum ihr euer Leben verändern wollt, sind neue Perspektiven zu bekommen, neue Ausblicke zu bekommen, neue Richtungen für euer Leben wahrnehmen zu können. All das ist möglich, indem ihr diese extreme Beobachterposition einnehmt.

 

 

 

Es wurde in dieser Übung auch schon der  a k t i v e  A s p e k t  eures Lebens und eures Daseins sichtbar in dem Teil, als ihr aufgefordert wurdet,  R e g i s s e u r  zu spielen. Ihr seid in der Tat in eurem Leben Zuschauer, Regisseur, Schauspieler, Bühnengestalter, alles in einem. All diese Pole könnt ihr einnehmen. Ihr könnt Zuschauer sein, Schauspieler, Regisseur.

 

Das normale Bewußtsein ist das des Schauspielers, der vielleicht gar nicht merkt, daß er die ganze Szenerie, die ganzen Themen, die ganzen Dramen gestaltet. Deshalb diese Übung, die Position des Zuschauers zu betrachten und dann sogar die Position des Regisseurs einzunehmen.

 

Ihr seid in der Tat all dies, und ihr gestaltet dieses Schauspiel mit euren inneren Energien. All das, was im Außen abläuft, gestaltet ihr durch euer Denken, euer Fühlen und speziell durch die                 I n t e n s i t ä t  e u r e r  G e f ü h l e . Die starken Gefühle haben die kreativsten und intensivsten Kräfte, die am meisten gestalterischen Kräfte, so daß das, was euch emotional am meisten bewegt, sei es nun Ärger, Wut, Eifersucht, das Gefühl von Not, von Alleinsein oder sei es Freude, Glück, Zufriedenheit, all diese Gefühle gestalten euer Leben.

 

Diese Gefühle stehen nicht für sich allein, sie folgen euren inneren Gedanken und Gedankensystemen. Deswegen  auch die Beobachtung, damit ihr lernen könnt, wie gestaltet ihr euer Leben. Was läuft in mir ab? Welches sind die gestaltenden Kräfte? Welches sind die gestaltenden Muster? Dazu werden wir das nächste Mal eine Übung machen, Gestaltungskräfte und wie kann ich sie verändern.

 

Und damit möchten wir jetzt noch Gelegenheit zu Fragen geben.

 

 

F r a g e n

 

Teilnehmer: Ich hatte jetzt wieder ein Problem mit dem Gestalten. Eine der Szenen, die mir kam, war die Beerdigung meines Vaters. Er ist im Krieg hier am Oberrhein von einer französischen Mine zerrissen worden, und an der Rheingrenze, an der ja sonst noch keine Kampfhandlungen waren, war ich mit meiner Mutter zur  Beerdigung dort, und es war so richtig friedensmäßig noch mit großem Aufzug und Blaskapelle und allem Drum und Dran. Es war ein Zustand, in dem ich emotional total versteinert war. Deshalb hat mich wohl dieses Bild auch angezogen, weil es eines der Dinge war, wo ich meine Gefühle absolut verschlossen habe. Wobei ich aber jetzt wieder Schwierigkeiten kriegte, war das, was du danach gesagt hast, ich habe diese Szene mitgestaltet. Und dann kam die Frage: Inwieweit habe ich auch den Tod meines Vaters mitgestaltet oder habe ich nur diese Umstände mitgestaltet, wie die Beerdigung war? Wie weit geht dieses Mitgestalten? Warum habe ich diese Erfahrung dann gehabt eigentlich? Ich habe ein gewisses Gefühl davon, daß es ganz wichtig war für das, was später kam, dieses emotionale Sichverschließen, aber irgendwie verstehe ich trotzdem nicht, wie weit mein Einfluß auf die ganzen Ereignisse ging.

 

Stefan II: Nun, diese Frage ist sehr interessant und auch sehr wesentlich. Aber sie ist nicht unbedingt einfach zu beantworten, wenn sie denn überhaupt intellektuell beantwortet werden kann. Der wesentliche Aspekt dieser Übung ist einzutauchen in diese Bilder, sie wahrzunehmen und zu begreifen, daß das Geschehen, das da stattgefunden hat, mit eurer jetzigen Identität etwas zu tun hat.

 

Ja, das ist ganz klar!

 

Sag uns, wie alt warst du da?

 

15 oder 16 -  ja, Mitte 15!

 

Um so eine Szene mehr zu verstehen, wäre es sinnvoll, sich jetzt zu fragen, welche früheren Szenen stehen damit in Zusammenhang, wo ist eine ähnliche Energie aufgetreten. Wo sind Gefühle in ähnlicher Weise entstanden? Wo gab es eine solche Atmosphäre? Du bist nicht verantwortlich für den Tod deines Vaters, sondern du bist verantwortlich dafür, daß du das erlebt hast, wenn man so will. Diese Verantwortung ist aber keine bewußte, für die man sich schuldig fühlen muß, sondern deine Kräfte, diese inneren Energien haben dazu geführt, daß du diese Szene erlebt hast. Die haben dich dahin gezogen. Da gab es etwas, das dich verband mit deinem Vater. Da gab es etwas, wo dich der Tod beschäftigt hat.

 

Aus solchen Impulsen heraus z.B. aus einer Verbindung mit einem Menschen und aus der Frage heraus, was ist Tod, oder auch aus Angst vor dem Tod kann eine solche Szene entstehen, kann es sein, daß man eine solche Szene in sein Leben ruft. Das Interesse an einer Person, das Interesse an einem bestimmten Thema führt dazu, daß man eine Szene erlebt, die diese Themen beinhaltet.

 

Nun der Tod ist für euch alle Thema. Auch der Vater oder die Eltern sind für die meisten Thema. Eine solche Situation, ein solches Begräbnis entsteht auf ganz natürliche Weise, ganz allgemein gesagt aus dem Interesse am Tod, am Leben und am Tod und aus dem Interesse an einer nahestehenden Person. Wenn du z.B. keine Beziehung zu deinem Vater gehabt hättest in der Weise, dann hättest du das vielleicht nicht erlebt.

 

So ungefähr kann man versuchen solche Situationen zu begreifen. Ihr seht, das ist jetzt nicht eindeutig. Es gibt dafür keine einfache Aussage, warum ich das erlebt habe, sondern euer Leben ist wie ein Baum, der wächst und ganz viele Blätter treibt, und all eure Szenen, die ihr erlebt, könnt ihr als ein Blatt verstehen. Alles wächst, alles gedeiht auf eine euch eigene Weise. Ständig entstehen neue Situationen, ständig wachsen neue Situationen. Ihr verändert euch, euch interessieren andere Dinge, andere Themen, andere Personen, und schon entstehen andere Situationen mit anderen Personen, mit anderen Themen.

 

Innen drin mit eurem Interesse, mit eurer Aufmerksamkeit, mit eurem Gewahrsein, mit euren            Gefühlen, d.h. mit eurer Liebe und mit den Gefühlen der Ablehnung, des Hasses, gestaltet ihr die Ereignisse in eurem Leben, zieht sie an, erschafft sie. Das gilt auch für den  H a ß , z.B.. Haß ist der Versuch, Dinge abzulehnen, Dinge wegzuschieben aus eurem Leben, Haß ist ja so etwas wie eine extreme Ablehnung. Aber gerade die intensiven Gefühle, die mit Haß verbunden sind, ziehen Ereignisse, die dazu passen, an,  A n g s t  z.B., die Dinge, vor denen ihr intensiv Angst habt, treten wahrscheinlich in euer Leben, weil auch Angst ein starkes Gefühl sein kann.

 

Gibt es noch weitere Fragen?

 

Teilnehmer: Ja, wenn diese starken Gefühle irgendwann entstanden sind wie Haß z.B., wie kann das wieder in Fluß kommen, daß sie sich auflösen, so daß sich nicht ähnliche Gefühlszustände wiederholen müssen?

 

Stefan II: Nun ein wesentlicher Aspekt ist der, daß man sagt, ich möchte solche Gefühle nicht mehr haben, daß man sich erst einmal entscheidet und sagt, ich will das so nicht mehr. Dann, ein Aspekt ist der, daß man genau beobachtet, in diesen Beobachter geht, wenn solche Gefühle auftauchen.

 

Ein ganz wesentlicher, außerordentlich wichtiger Punkt ist das Bewußtsein darüber,  w a n n  taucht das auf, in welchen Szenen, in welchen Begegnungen und wie seid ihr dann berührt. Damit in Verbindung ist es auf jeden Fall sinnvoll, in seinem Leben zurückzuverfolgen, wann ist so etwas entstanden, wann ist dieses Gefühl, z.B. von Haß, aufgetaucht in eurem Leben, das immer wieder anzuschauen, zurückzuverfolgen. Gab es ein Schlüsselerlebnis, bei dem ihr euch entschieden habt, in diesen Haß zu gehen, eine Person oder einen Gegenstand abzulehnen?

 

Wenn es eine  S c h l ü s s e l s i t u a t i o n  gab, dann ist es gut dieses zu verstehen, sie z.B. wie einen Film von außen anzuschauen: Was ist da passiert, daß ihr euch entschieden habt, in diese Haltung zu gehen? Wer hat da welche Rollen gespielt? Es ist gut zu verstehen, daß da vielleicht Menschen waren, die auch nur aus Hilflosigkeit so gehandelt haben, aus Unwissenheit. Haß entsteht ja meistens aus Verletzung heraus. Jetzt ist es gut sich anzuschauen von außen als Zuschauer, warum hat der eine den anderen verletzt, was waren dessen Motive. War bei ihm schon Verletzung vorher?

 

Es ist sinnvoll, sich diese Situation anzuschauen, seine Position wahrzunehmen, die Position des anderen genau anzuschauen, warum hat er so gehandelt, um dann letztendlich zu verstehen und verzeihen zu können. Indem man versteht, warum jemand anderer einen verletzt hat, kann man verzeihen, und mit dem  V e r z e i h e n  ändert sich die zentrale Bedeutung dieses Schlüsselerlebnisses ganz enorm. Man verzeiht jemand, und damit weicht der Haß.

 

Macht die Antwort so Sinn für dich?

 

Ja! So vieles ist dann, wenn das so frühe Erlebnisse sind, auch verborgen, es ist so schwierig dann diese Facetten, um wirklich verzeihen zu können, diese Facetten zu sehen, weil die so verborgen sind, die sind weg.

 

Wenn dich das wirklich interessiert, dann  suche dir jemand, der dir dabei behilflich ist, der dich da hineinführt und dich von außen begleitet, damit du genau die einzelnen Rollen, die einzelnen Begebenheiten, die Gefühle der anderen Menschen, die Handlungsmotive der anderen Menschen wahrnehmen kannst. Du kannst dies alles genau wahrnehmen, ganz genau.

 

Das Wissen ist alles da. Es ist nur die Frage, wie kommt man dran. Brauche ich vielleicht Hilfe dafür? Das Wissen ist alles in euch. Ihr könnt genau verstehen, warum andere Menschen so oder so gehandelt haben. Das ist alles in euch vorhanden. Da könnt ihr hinschauen, und wenn euch das aber nicht alleine gelingt, dann könnt ihr jemanden fragen, der euch da begleitet.

 

Für viele Menschen, auch bei dir,  ist das exakte  g e n a u e  V e r s t e h e n  dessen, was da passiert ist in einer solchen Schlüsselsituation, ganz wichtig, denn um wirklich verzeihen zu können, muß man wirklich verstehen. Es reicht nicht zu sagen, ich verzeihe, wenn der Groll noch innen drin ist. Das kann man hundert mal sagen, es wird nicht nützen.

 

Aber wenn man wirklich einen anderen Menschen versteht, d.h. sein Wissen und sein Herz für ihn geöffnet hat und versteht, daß dieser andere Mensch in letzter Konsequenz nicht bösartig gehandelt hat, sondern vielleicht auch nur hilflos war und deshalb euch Schmerz zugefügt hat, dann könnt ihr wirklich verzeihen. Und dann können sich eure Energieströme, d.h. auch eure Gefühle entscheidend verändern.

 

Manche Menschen brauchen dieses genaue Hinschauen nicht. Sie können sagen, was interessiert mich der alte Kram. Ich versuche mein Herz zu öffnen für andere Menschen, und wenn ich Ablehnung spüre für jemand, dann öffne ich mich noch mehr und versuche diesen Menschen jetzt zu verstehen, nehme einfach eine offene Haltung ein. Manchen Menschen gelingt es. Die meisten brauchen eine intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.

 

Indem ihr das übt z.B. in dieser Übung, die wir heute gemacht haben, einen Film anzuschauen, könnt ihr mehr und mehr dahinterkommen, warum bestimmte Dinge, bestimmte Haltungen, bestimmte Gefühle entstanden sind. Indem ihr Szenen immer wieder ablaufen laßt, indem ihr vielleicht die Schauspieler bittet, die Szene noch einmal zu spielen, könnt ihr verstehen. Vielleicht - das wäre eine Möglichkeit - könnt ihr die Schauspieler fragen, warum handelt ihr denn überhaupt so, warum tut ihr das, z.B. wenn ihr eine Szene anschaut, in der ihr ein kleines Kind wart, könnt ihr stoppen und die Schauspielerin fragen, die eure Mutter gespielt hat , warum handelst du so. Das ist eine Möglichkeit.

 

Ihr könnt natürlich z.B. auch versuchen in der Stille in Entspannung eurer Mutter in Liebe zu begegnen, versuchen sie zu visualisieren und dann ein Gespräch mit ihr zu beginnen. Die anderen Menschen sind in euch., speziell die Teile, die euch beschäftigen, die ihr vielleicht haßt, das Wissen ist alles in euch.

 

Es bedarf nur einer gewissen Übung, einen Zugang zu bekommen, und ihr werdet sehen, es hat etwas sehr Schönes, sehr Liebevolles, wenn ihr wirklich in Kontakt kommt, auch wenn ihr allein seid für euch selbst  mit anderen Menschen, mit denen ihr zu tun habt. Ihr könnt euer Herz dadurch öffnen, ihr könnt dadurch verstehen, ihr könnt dadurch verzeihen. Und es wird eine Verbundenheit, ein Gefühl von Geborgenheit in euch für dieses Leben entstehen, einfach weil ihr begreift.

 

Ist da noch eine Frage?

 

Teilnehmer: Ich habe noch eine Frage. Ich habe den Stefan vorher schon gefragt, und zwar ging es um die ........, wie wir letztes Mal zusammen waren, und da kam der Satz von dem Ganzwerden, von dem Bedürfnis ganz zu sein,  und Stefan sagte, ich soll euch fragen. Ich wollte eigentlich wissen, was das bedeutet.

 

Stefan II: Was Ganzwerden bedeutet!

 

Ja!

 

Im Grunde haben wir ein Stück weit gerade darüber gesprochen. Wenn ihr die Szenen eures Lebens in eurem Herzen tragen könnt und ja sagen könnt zu all dem, was da geschehen ist und ein Verbundenheitsgefühl entwickelt habt, ein Gefühl entstanden ist von Geborgenheit mit diesen Menschen, mit diesem Film oder Schauspielern, mit eurer Vergangenheit, dann entsteht so etwas wie ein Gefühl von Ganzheit.

 

G a n z h e i t  bedeutet, sich verbunden fühlen mit allem, sich nicht abgeschnitten fühlen, sich nicht benachteiligt fühlen, sich nicht ausgeschlossen fühlen. Das bedeutet umgekehrt, nichts auszuschließen, nichts abzulehnen, allem in Liebe begegnen zu können.

 

Diese Position des Beobachters oder Zuschauers hilft euch dabei, diese Ganzheit wahrzunehmen, diese Ganzheit in euch entstehen zu lassen. Es ist kein intellektuelles Wissen. Man könnte es als Wissen des Herzens bezeichnen. Es ist ein tiefes Gefühl von, ich bin hier zu Hause in diesem Leben. Es ist ein Gefühl, die Bedeutungen der Themen zu erahnen, die in eurem Leben eine Rolle spielen.

 

Macht das so Sinn für dich? Befriedigt dich die Antwort?

 

Irgendwie bin ich so nicht ganz da, habe ich den Eindruck. Ich bin gedanklich schon sehr beschäftigt, ja.

 

Du warst gedanklich ....

 

sehr beschäftigt damit.

 

Jetzt in der Übung?

 

Die ganze letzte Zeit. Ich beschäftige mich in letzter Zeit sehr viel damit mich zu fragen, was das mit mir zu tun hat, was mir begegnet.

 

Ja! Dann frage nicht soviel! Schau dir die Dinge immer wieder und immer wieder an und sage zu dir selbst : Ich will davon mehr verstehen! Trage diesen Wunsch in dir, mehr verstehen zu wollen und sei gewiß oder vertraue darauf, daß dieses Verständnis kommen wird!

 

Wenn ihr zuviel fragt, werdet ihr nicht verstehen können. Wenn man dauernd alles hinterfragt und eine klare und eindeutige Antwort haben möchte und vielleicht auftauchende Antworten wieder hinterfragt und immer fragt und fragt und fragt, dann werdet ihr nicht verstehen. Dies heißt nicht, daß ihr nicht fragen sollt, nur nicht zu viel. Das Hinschauen ist schon ein ganz wesentlicher Aspekt und einfach das Annehmen. Der Versuch, die Szenen in euer Herz hineinzunehmen, anzunehmen als etwas, was zu euch gehört, dadurch kann Ganzheit und auch Verständnis entstehen.

 

Damit wollen wir uns verabschieden und euch viel Glück wünschen auf eurer Reise zu eurer eigenen Ganzheit.