Ich habe eine Methode entwickelt, mit der man recht einfach diese Patronen vollständig wiederbefüllen und auch ausreichend entlüften kann.

Ein Patronensatz von Epson kostet ca. 90,- €. Beim Refill hat man nur die Kosten für die Tinte: ca. 6,- € !

Man muss dazu an der Oberseite ein Fülloch und ein Entlüftungsloch an der Patrone anbringen.

(Tatsächlich war es mir lieber, die Patronen von oben zu refillen, da ich sie wegen der Auslaufgefahr nicht gerne von unten öffenen wollte.
Wenn es Software zum reseten der Chips vom Computer aus gäbe, könnte man die Patronen sogar im Drucker auffüllen! Eine russische Resettersoftware funktioniert nur zum - etwas umständlichen - Festschreiben des Tintenstandes: http://www.ssclg.com/epsone.shtml Wenn jemand etwas besseres kennt, bitte melden!)

Das Prinzip ist rechts sichtbar. Das Fülloch muss exakt an einer bestimmten Stelle sein, damit die Nadel in den passenden Kanal kommt.
Durch diesen Kanal im Inneren wird befüllt, zuerst die untere Kammer, dann gelangt die Tinte durch den inneren Ansauggkanal in die zweite innere Kammer, durch welche die Luft über das Entlüfngsloch entweichen kann.(Entlüftungsloch hier nicht sichtbar)

Für das Entlüftungsloch schneidet man ein Stück des oberen Steges an der Patrone mit einem heissen Messer weg.

Die Löcher mache ich mit einer heissen Nadel.

Um den exakten Punkt für das Fülloch zu finden, ist es ratsam eine alte Patrone zu öffnen, um den Kanal zu sehen. (siehe oben)

Das Entlüftungsloch sollte nicht zu nah an dem kleinen Entlüftungskanal unter der Folie der Patrone sein - wegen Vestopfungsgefahr.

Man füllt bis Tinte beim Entlüftungsloch erscheint.

Nachdem die Ränder getrocknet sind, werden die Löcher mit einer Heißklebepistole verschlossen.
(Uhu empfehle ich nicht, da er bei Feuchtigkeit im Innernen lange nicht aushärtet)

Das Entlüftungsloch ist besonders gut zu verschließen, da die Kammer eine Unterdruckkammer ist und bei Undichtigkeit Luft ansaugt.

Und jetzt der Clue !!

Entlüften der unteren Ventilöffnung:

Beim Einsetzen der Patronen in den Drucker kommt immer etwas Luft in die Patronen!!!

Das ist bei diesem Kugelventil und Patronen ohne Schwamm nicht zu vermeiden. Bei zwei, drei Mal Einsetzen ist das kein Problem. Dafür hat Epson oberhalb der Membrane etwas Platz vorgesehen, wo die Luft hängen bleibt und nicht stört.

Beim Refillen und wiederholtem Einsetzen der Patronen kommt immer mehr Luft hinzu, die dann im Tintenkanal hängt und in den Druckkopf kommt.

Deshalb ist es sinnvoll, die Patronen am Kugelventil zu entlüften:

Dazu stellt man die Patrone auf den Kopf, nimmt man die Spritze und drückt mehrmls die Kugel des Ventils herunter. Man sieht die herauskommenden Luftbäschen!

Etwas warten, bis die Bläschen geplatzt sind
und Tinte nachfüllen.

Ich rate sogar dazu, den den Raum vor der Kugel etwas mit Tinte zu füllen, dann kommt praktisch keine Luft mehr beim Einsetzen in die Patrone.
(Tinte bleibt beim Einsetzen hängen)

Meine beiden Drucker (C80/82) habe ich so vielmals refillt und besonders seit ich die Patronen von unten her entlüfte (darauf muß man erstmal kommen!), geht es echt problemlos.

Tinten

Ich verwende Tinten von www.heppcomputer.de (mit Pigmenten, wasserfest und günstig) oder von Enderlein. Beim Kauf sollte man nur Tinten mit Pigmenten nehmen (wenns nicht angegeben ist, sind meistens keine drinn!) - ohne Pigmente gehts auch - aber wesentlich schlechter.

Viel Spaß beim Drucken

Stefan Geiger

Feedback: stefan@soullight.de

PS.
Refill Epson C 84 /86

Ich glaube, auch die neueren Singel-Ink-Patronen vom Epson C84- C86 könnte man so refillen. Man müsste dafür den schrägen Steg auch durchstossen und über den Ansaugkanal befüllen. Dazu müsste man die Patrone für die untere Kammer kippen, damit die Luft entweichen kann und man bräuchte eine längere Nadel. Auch die hier weiße Kammer könnte man mit geschickten Verbindunglöchern als Tintenresevior verwenden.

Das habe ich allerdings noch nicht probiert, da ich einen solchen Drucker nicht habe.